Für Wolfram Frommlet, in Ravensburg geboren, Journalist, Autor und Regisseur, wird Willy Brandts Kniefall im Warschauer Ghetto zur Motivation für seinen ›Kniefall‹ vor den Verbrechen Europas in den Kontinenten des Südens. Er fasst den Entschluss, nach Afrika zu gehen, um dort ein Medienprojekt aufzubauen, das denen eine Stimme gibt, die keine haben: Frauen, der ländlichen Bevölkerung, den Armen, dem Reichtum afrikanischer Kulturen ein Forum zu verschaffen. Platten von Bach hat er im Gepäck, Synonym für das Europa der Humanität. Aber die Schatten Europas holen Frommlet überall ein: Entwicklungshelfer, die nur sich selbst helfen wollen, Situationen, die ihm Gewaltphantasien bescheren.

Nicht ohne Humor, aber auch nicht ohne Zynismus berichtet Frommlet in seinem Buch über das, was er in 30 Jahren in Asien und Afrika gesehen hat, Ausbeutung der Dritten durch die Erste Welt, oft noch schlimmer, als er sich vorgestellt hatte. Doch er findet auch afrikanische Alternativen, die nicht zu neuen Abhängigkeiten führen.

12 € / 9 € ermäßigt